Mari Lang hat das Publikum im Raiffeisensaal Ried in eine große Fangemeinde verwandelt. Mit ihren klugen und entwaffnenden Frauenfragen im gleichnamigen Podcast verschafft sie den Interviewpartnern ebenso wie allen Zuhörer*innen AHA-Erlebnisse: Die Frage „Wie schaffen Sie es ‚als Mann‘ Familie und Beruf vereinbaren zu können? Ist es schwierig für Sie ‚als Mann‘ in Ihrer Branche ernst genommen zu werden?“ Viele dieser Fragen, die üblicherweise nur Frauen gestellt bekommen (und es in Wahrheit leid sind!), also typische Frauenfragen, versuchen nun Männer in Spontanverblüffung zu beantworten. Das wirkt! Und es fiel dem begeisterten Publikum auf, dass sie tatsächlich „Türen in den Gehirnen“ öffnen kann, ohne sie mit Gewalt aufzudrücken.
Nebenbei erfuhren wir auch – mit Zahlen, Daten, Fakten belegt – wer die mentale Last der Familienorganisation trägt, wer zumeist Kinderbetreuung und Haushalt managt, wer in schlecht bezahlten Branchen arbeitet, wer die Sehnsucht nach beruflicher Entfaltung, finanzieller Unabhängigkeit und dem viel zitierten „frei gehaltenem Rücken“ hintanzustellen hat: Frau.
Die Ungleichheit in der Bezahlung der unterschiedlichen Branchen ist Mari Lang ein Dorn im Auge: „Die wertvolle Arbeit in der Pflege muss dringend finanziell aufgewertet werden!“ Mari plädiert für gleichgestellte Chancen und ist überzeugt: Feminismus tut uns allen gut!
Als Dankeschön für den inspirierenden Abend erhielt sie vom Veranstalter Frauennetzwerk3 ein Armband mit dem Schriftzug: We are one femaly. Eine femaly aus Frauen und Männern mit dem einen Anliegen, die Gleichstellung voranzutreiben. Auch Bürgermeister Bernhard Zwielehner und Bundesrätin Barbara Tausch bekannten sich in diesem Sinne, Teil der femaly zu sein!
Fotos: Eventfotografie Kyra Palisa
